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Kongsnaes Matrosenstation historische-Empfangshalle mit Royal Louise

Kaiserliche Vergangenheit

KONGSNÆS – Die Kaiserliche Matrosenstation

Die norwegische Visitenkarte in Potsdam


Bereits seit 1841 betrieb das preußische Königshaus hier eine durch militärisches Personal betriebene Station als Ausgangs- und Versorgungsstation für Lustfahrten.
Im Jahre 1890 fasste Kaiser Wilhelm II., der „Reisekaiser“, nach einer seiner alljährlichen Nordlandfahrten den Entschluss, seine Matrosenstation am Potsdamer Jungfernsee im norwegischen Drachenstil umbauen zu lassen. Vorbild war ein Restaurant des Stadtbaumeisters Holm Hansen Munthe in Kristiania (heute Oslo). Von 1892 bis 1896 wurden ein Empfangspavillon (Ventehalle), das Bootshaus, eine Matrosenkaserne und das Schiffsführerhaus erbaut. Der Architekt ließ die Gebäudeteile in Norwegen vorfertigen und in Potsdam aufbauen.

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Die Kaiserliche Matrosenstation war das „Seglerheim der Hohenzollern“

Der Kaiser selbst segelte leidenschaftlich gern und entwarf Schiffe wie den eigenen Vergnügungsdampfer „Alexandria“. Ausfahrten, Regatten sowie vielfältige wassersportliche Aktivitäten fanden hier statt.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Matrosenstation ab 1923 von den Havelmitgliedern des Kaiserlichen Yacht-Clubs genutzt. Die Steganlagen am historischen Ort wurden modern ausgebaut, um sie den Bedürfnissen der Freizeitsegler anzupassen. In den letzten Kriegstagen 1945 brannten das kleine Bootshaus am Jungfernsee und die Ventehalle (wohl in Folge von Artilleriebeschuss) ab und blieben zerstört.

Die letzten Gebäudereste wurden vermutlich 1961 abgetragen, denn an dieser Stelle verliefen in einem breiten Streifen die Grenzanlagen der DDR. Das Gelände war für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Seit dem Mauerfall und der Grenzöffnung 1989 war der Zugang zum Jungfernsee wieder möglich.

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Das Denkmalensemble als Kleinod der „Perlenkette am Jungfernsee“

KONGSNÆS wurde in einer aufwändigen, über 10 Jahre andauernden Rekonstruktion originalgetreu wieder errichtet. Historische Pläne und Fotografien ermöglichten den jahrelangenWiederaufbau der Ventehalle und der Außenanlagen, um es als Denkmal der norwegischen Holzbaukunst wieder erlebbar zu machen. Dank des unermüdlichen Engagements des Berliner Bauherren und Initiators Michael Linckersdorff wurde mit Hilfe zahlreicher Zimmerleute und Architekten eine Vision Wirklichkeit. Und der Stadt Potsdam und allen Gästen ein einzigartiges historisches Ensemble zurückgeschenk.

Heute ist das gesamte Areal als „Das norwegische Viertel von Potsdam“ anzusehen. An den wieder hergestellten Steganlagen können private Seegelboote für einen Zwischenstop ankern und haben kleine Yachten ihre Liegeplätze.
Und auch die Miniaturfregatte „Royal Louise“ – ein Nachbau des Schiffes, das der englische König William IV. im Jahr 1832 Friedrich Wilhelm III. schenkte – kann von hier aus auf ihren regelmäßigen Ausflugsfahrten wunderbar beobachtet werden.

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